Spitzbergen ist der Name der Hauptinsel einer Gruppe von 400 Inseln, die zwischen dem 74. und 81. Breitengrad weit nördlich des Polarkreises liegt. Während die Inselgruppe international »Svalbard« heißt, wird im Deutschen meist der ganze Archipel Spitzbergen genannt. Vier Nordmeere treffen dort an die Küsten: die Grönlandsee, das Europäische Nordmeer, die Barentssee und das Nordpolarmeer.
Während das Klima im Westen Spitzbergens von dem Westspitzbergenstrom, einem Ausläufer des Golfstroms, gemildert wird, sorgt im Osten der Inselgruppe der kalte Ostspitzbergenstrom für hocharktische Verhältnisse. Spitzbergen hat eine der Hocharktis entsprechende artenarme Flora und Fauna. Bekannt sind die Inseln für die mehr als 3500 Tiere zählende Population von Eisbären, die vor allem auf dem Packeis rund um die Inseln auf Robbenjagd gehen. Die Inselgruppe besitzt je nach Lage eine unterschiedliche Tundravegetation, in Höhenlagen gibt es auch vegetationslose Kältewüsten. Auf Spitzbergen leben etwa 2700 Menschen, fast alle von ihnen im Verwaltungszentrum Longyearbyen.
Mein Freund Jörg Reuther und ich waren Ende Februar 2010 nur zehn Tage nach Ende der viermonatigen Polarnacht nach Longyearbyen geflogen und erkundeten die Hauptinsel auf mehrtägigen Hunde- und Motorschlittentouren. Sie führten uns auf der Suche nach Eisbären auch an die Ostküste. Unsere Biwakschachtel war zwar morgens von Bärenspuren umgeben, doch wir bekamen keinen Eisbären vor unsere Teleobjektive. So blieben die ausgestopften Exemplare auf dem Flughafen von Longyearbyen und im Foyer des örtlichen Krankenhauses die beiden einzigen Bärensichtungen. Dorthin war Jörg eingeliefert worden, nachdem er sich bei einem Sturz vom Hundeschlitten verletzt hatte.
Im Winter 2014/15 reiste ich dann noch zweimal mit meiner Frau Elly in den hohen Norden. Die erste Reise führte uns bis an das Nordkap sowie in die Finnmark zwischen Alta und Kirkenes im Norden Norwegens. Drei Monate später und fünf Jahre nach meiner ersten Spitzbergenreise flogen meine Frau Elly und ich erneut dorthin, um am 20. März 2015 eine totale Sonnenfinsternis zu fotografieren. Wir waren mit Schneemobilen und einem bewaffneten Guide fast bis zur Ostküste gefahren und erlebten das Naturereignis bei wolkenlosem Himmel und minus 21 Grad Celsius in völliger Einsamkeit, auf einer Anhöhe über einem Tal, dem Sassendalen. Das Bild, das die strahlende Korona über der verfinsterten Arktis zeigt, war nach 250 000 Bildern das letzte, das ich für das Projekt »Planet Wüste« fotografiert habe.
Planet Wüste | |
Arktis | |
Wüsten der Nordhalbkugel | |
Wüsten der Südhalbkugel | |
Antarktis | |
Wissen – Polargebiete und Trockenwüsten | |
|