Die Wüsten Asiens

Die Wüsten Asiens – Lage und Größe


Als größter unter den Kontinenten verzeichnet Asien mit 15.675.050 km² die zweitgrößte Fläche von Wüsten und Halbwüsten. Der Flächenanteil erreicht mit 37 Prozent aber nicht die Werte Afrikas oder Australiens, und nur drei Prozent der Fläche Asiens gelten als hyperarid. Asien ist nicht nur von gewaltiger Größe, sondern auch von außerordentlicher landschaftlicher und klimatischer Vielfalt. Die Trockengebiete reichen von der Sinai-Halbinsel im Westen bis zu den Wüstensteppen der Gobi im Osten, so dass ihre Einteilung oft Schwierigkeiten bereitet. Auf den folgenden Seiten habe ich, gemäß dem regionalen Gliederungsprinzip dieses Buches, die Wüsten Asiens zu Großregionen zusammengefasst: Die Rub al-Khali und die Große Nafud gehören zu den Wüsten Arabiens, die Wüsten Irans und Afghanistans umfassen die Große Kavir, die Lut und die Wüstengebiete Afghanistans. Nördlich und nordwestlich davon liegen die Wüsten Mittelasiens, darunter die Karakum und Kysilkum.

Auch der indische Subkontinent weist in seinem Nordwesten ein großes Trockengebiet auf, dessen östlicher Teil unter dem Namen Thar bekannt ist. Die zahlreichen Wüsten in China und der Mongolei, deren bekannteste die Gobi darstellt, sind in diesem Buch zu den zentralasiatischen Wüsten zusammengefasst. Die Wüstengebiete Ladakhs, die klimatisch und kulturell zu Tibet gehören, werden ihnen zugerechnet, wenngleich sie in Indien liegen. Die Wüsten Asiens gehen auf höchst unterschiedliche Ursachen zurück und reichen von der Lage am Wendekreis über Leelagen im Regenschatten gewaltiger Gebirgszüge bis hin zur Binnenlage inmitten einer riesigen Landmasse. Küstenwüsten – die durch kalte Meeresströmungen hervorgerufen werden – gibt es in Asien nicht. Zahlreiche Wüsten Asiens gehören zum Altweltlichen Trockengürtel, der im Westen der Sahara beginnt und sich als Wüstenband über die Arabische Halbinsel, die Wüsten Irans und Afghanistans bis in die zentralasiatischen Wüsten zieht.