Die Wüsten Afrikas

Die Wüsten Afrikas – Lage und Größe


Afrika kann sicher als der Wüstenkontinent unter den Erdteilen gelten, sind doch
58 Prozent seiner Fläche Wüsten oder Halbwüsten. Dieser Anteil liegt zwar unter dem Wert Australiens (80 Prozent Australiens sind Trockengebiete), doch mit 17.309.280 km² nehmen die semiariden und ariden Gebiete Afrikas eine gewaltige Fläche ein, zumal 15 Prozent der Fläche Afrikas als hyperarid gelten. Die besondere Rolle, die Afrika bei den Wüsten spielt, ist in erster Linie auf die Sahara zurückzuführen, die mit 9 Millionen km² die mit Abstand größte Wüste der Erde darstellt und den afrikanischen Kontinent vom Atlantik bis zum Roten Meer durchzieht. Als einzige Wüste der Erde weist sie einen großen zusammenhängenden Trockengürtel auf, der klimatisch als hyperarid einzustufen ist. Die Sahara gehört zum Altweltlichen Trockengürtel, der in Mauretanien seinen Anfang nimmt und sich quer durch das nördliche Afrika und die Wüsten Arabiens bis nach China zieht.
Nimmt man die Wüsten am Horn von Afrika hinzu, sind 76 Prozent der Fläche nördlich des Äquators Wüste oder Halbwüste. Südlich des Äquators ist das Wüstenband entlang des südlichen Wendekreises nicht durchgehend. Der Grund liegt in den Meeresströmungen, welche auf die klimatischen Verhältnisse am Wendekreis einwirken. In der Namib-Wüste verstärkt eine aus der Antarktis kommende Meeresströmung, der Benguelastrom, die Trockenheit, im Südosten sorgen warme Meeresströmungen im Indischen Ozean für eine Abschwächung der Trockenheit am Wendekreis. Im Zentrum des südlichen Afrika liegen die Kalahari und die Karru. Sie sind eigentlich keine Wüsten, denn hier haben meist sommerliche Niederschläge eine relativ dichte Vegetation zur Folge. In Afrika wird besonders deutlich, dass die Wüsten nördlich des Äquators wesentlich trockener sind als diejenigen südlich des Äquators. Die Ursachen hierfür – unter anderem das sommerliche Höhenhoch über Tibet – sind weiter vorn im Kapitel »Die Wüstentypen und ihre Ursachen« erläutert worden.