Die Erde – Unser Heimatplanet

Als die Erde vor 4,56 Milliarden Jahren aus Materie, die um die Sonne rotierte, entstand und kurze Zeit später durch den Einschlag eines marsgroßen Himmelskörpers zu einem Magmaozean aufschmolz, war nicht abzusehen, dass sie sich zu einem Planeten voller Leben entwickeln würde.

Es brauchte vor ungefähr vier Milliarden Jahren sehr spezielle Bedingungen, dass in den Tiefen der Meere Leben entstehen konnte, das lange in den Ozeanen verharrte, bis die ersten Lebewesen an Land auftauchten. Die Geschichte des Lebens war eine der Rückschläge und Katastrophen, doch selbst nach Massenaussterben kam das Leben stets vielfältiger und reichhaltiger als zuvor zurück. Aber auch die geologische Entwicklung war immer dynamisch. Kräfte aus dem Erdinneren sowie Wind, Wetter und Wasser veränderten das Gesicht unseres Planeten unaufhörlich.

Die Erde steht heute in der Blüte ihrer Entwicklung. Ein Magnetfeld, das uns vor kosmischer Strahlung schützt, ein Sauerstoffgehalt von 21 Prozent, die perfekte Land-Wasser-Verteilung und ein lebensfreundliches Klima – diese Bedingungen sorgen überall auf der Erde für überbordendes Leben.

Doch von einem Paradies kann schon lange keine Rede mehr sein, denn die Evolution hat vor 180.000 Jahren Homo sapiens hervorgebracht. Als der Mensch sich über den Erdball auszubreiten begann, griff er zunächst durch Jagd, später durch Ackerbau, Viehzucht und schließlich die Industrialisierung massiv in das System Erde ein und setzt es seither unter gewaltigen Stress.

Ein in den letzten 50 Millionen Jahren beispielloser Klimawandel verändert die Lebensbedingungen grundlegend, Arten verschwinden, Böden werden ausgeweht, Abwässer und Emissionen verpesten Gewässer und die Luft. Der Mensch ist im Begriff, seine eigenen Lebensgrundlagen und die von Millionen Tier- und Pflanzenarten zu zerstören. Erst langsam begreifen wir, dass wir mit drastischen Maßnahmen gegensteuern müssen. Die nächsten Jahrzehnte werden zeigen, ob uns dies gelingt.

In jedem Fall wird die Entwicklung der Erde weitergehen. Es werden neue Superkontinente und Ozeane entstehen und Gebirge herausgehoben. Obwohl der Kohlendioxidgehalt langfristig abnimmt, kommt es nicht zu einer Abkühlung auf unserem Planeten, denn die Strahlkraft der Sonne nimmt weiter zu, sodass die Durchschnittstemperaturen Werte erreichen werden, die das Leben verschwinden lassen. In geologisch kurzer Zeit wird die Erde wieder jener Wüstenplanet sein, der sie Milliarden Jahre gewesen ist.

Wir Menschen leben in der besten aller Zeiten und sollten dieses Zeitfenster verantwortungsvoll nutzen. Wir haben das Potenzial, unseren Planeten zu zerstören, aber auch die Chance, das Paradies Erde noch einige Millionen Jahre zu erhalten.